„Wie ein Lottogewinn“

Manfred Hartung verabschiedet sich nach 30 Jahren

Als Junge hat er alles losgeschraubt, was nicht niet- und nagelfest war. Als „Großer“ hat er viel zusammengeschraubt: Er baute eine Verbrennungsanlage um, führte eine Werkstatt und war zuletzt mitverantwortlich für den Bau der neuen Gas- und Dampfanlage. Er zurrte so manch‘ persönliche Beziehung zwischen und unter Menschen im Werk fest und sorgte für gutes Arbeitsklima. Nun tritt Manfred Hartung, Assetleiter Energiebetriebe, nach 30 Berufsjahren in den Ruhestand.

„Der Jeck haut ab“, lacht Hartung, doch ganz so leicht fällt ihm der Abschied nicht, obwohl er schon vor langer Zeit gemeint hat, mit 60 sei Schluss. „Die Arbeit mit den Menschen hat mir immer Spaß gemacht. Die Aufgaben in den Energiebetriebenund der Werkstatt waren für mich Herzensangelegenheiten“, so der Maschinenbauingenieur. Er war immer klar in der Sache, zielstrebig und fordernd, den Beschäftigten immer zugewandt. „Neben dem wirtschaftlichen
Erfolg und dem Bestehen der beruflichen Anforderungen wollte ich, dass alle gerne zur Arbeit kommen.“

Um das zu schaffen, führte er viele Gespräche und aktivierte den „PulsCheck“ als Stimmungsbarometer. Wertschätzung zu zeigen für die geleistete Arbeit
und die Persönlichkeit der Menschen anzuerkennen war für Hartung eine Selbstverständlichkeit. Nur gemeinsam mit allen funktioniert‘s. Sinnbild dafür
ist das Drachenbootrennen, das auf seine Initiative nun als Veranstaltung fest verankert ist. „Die beste Teambuildingmaßnahme, die wir je hatten“, weiß er.
Was das Unternehmen für ihn war? „Wie ein Lottogewinn, der mir alles ermöglicht hat und für das ich in zahlreichen Projekten alles gegeben habe. Ich blicke
mit großer Dankbarkeit auf die Zeit zurück“, schwärmt er. Eine Zeit, die nach 30 Jahren genau da endet, wo sie begonnen hat: Auf 18,5 Metern im Kraftwerk. Und jetzt als „großer Junge“? „Werde ich mit meiner Frau gemeinsam Neues anpacken. Der Umzug in seine Studentenstadt Aachen ist vorbereitet, Reisen sind geplant. Nicht zu vergessen: „Mit meinem Sohn Max die Olympischen Spiele 2020 in Tokio genießen.“ Manfred Hartung schraubt also weiter – an einem erfüllenden Ruhestand.

Manfred Hartung (links) mit Rudi Kauth - er stellte ihn ein