Verrückte Hunde
INEOS in Köln-Mitarbeiter Josef Glowania macht „Mad Dogs“ zu Meistern
Die entscheidende Frage kam von den ehemaligen Werkstudenten Elmar Kretschmer und Patrick Lohmar: Wollen Sie unser Trainer werden? Josef Glowania sagte „Ja“ und fügte noch ein Versprechen hinzu: „Ich mach‘ euch zum Meister.“ Gesagt und vier Jahre später eingelöst: Das Eishockeyteam „Mad Dogs“ (auf Deutsch: verrückte Hunde) aus Köln sichert für sich die Meisterschaft in der Rheinland Hockey-League. Den achtmaligen Liga-Gewinner Cologne Smilies besiegten sie in der Serie „Best of three“ im dritten Play-Off-Finale mit 2:1. Auch für INEOS in Köln ein Erfolg: Denn seit Beginn der Trainertätigkeit von Glowania unterstützt das Unternehmen die Kufentruppe und hat von Anfang an ans Team geglaubt – eben verrückt.
„Dieses großzügige Engagement stellt einen wichtigen Beitrag dar, um die Gebühren für die Benutzung der Eisfläche zu bezahlen“, erklärt Glowania. Seine Augen leuchten, wenn die Sprache auf „Eishockey“ kommt. Seit seinem sechsten Lebensjahr steht er auf dem Eis, hat beim HC Vitkovice (Tschechien) lange als Mittelstürmer gespielt. Im Trainerjob lebt er völlig auf: „Der Sport ist für mich entscheidend, um meine Arbeit hier bei INEOS in Köln top zu erledigen. Er gibt mir die notwendige Balance, macht den Kopf frei und vermittelt mir Tugenden, die ich auch bei meiner Arbeit nutzen kann“, gesteht er. „Mein Eishockeyteam besteht zu 70 Prozent aus Studenten. Darunter angehende Juristen, Bauingenieure und Soziologen, alle mit unterschiedlichen Charakteren. Die bunte Truppe zu einer Einheit zusammenzuschweißen, aus Rohdiamanten ein Team zu formen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ähnliche Herausforderungen warten auch in meiner Funktion als Technischer Referent im Bereich Technische Standardisierung.“ Hier gilt es, Bauteile von Rohrleitungsklassen, die von der Abteilung Technische Standardisierung zur Verfügung gestellt werden, genau zu beschreiben. „Dies erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Verantwortung“, betont Glowania.
„Wir haben uns als Mannschaft Ziele gesetzt und setzen alles daran, sie gemeinsam zu erreichen. Gleiches gilt im Job, denn Teamwork ist alles.“ Junge Menschen zu führen und ihnen reiche Erfahrungen zu vermitteln – das war für den 56-Jährigen die Motivation, sich dem Abenteuer „Eishockeytrainer“ mit Leidenschaft zu widmen. Und nun „profitiert“ Glowania auch im Sport: „Nicht nur durch den ersehnten Titel – das war Wahnsinn und mit Worten kaum zu beschreiben. Auch Eishockey-Profis der Kölner Haie kommen öfter vorbei, um sich fit zu halten und neue Sichtweisen kennen zu lernen“, erzählt er. Besondere Begegnung: Jüngst kam Haie-Star und Nationalspieler Moritz Müller vorbei und hatte die gewonnene Silbermedaille von Olympia mitgebracht.
Nach dem Erfolg aufhören? „Auf keinen Fall. Ich bin verrückt nach Eishockey. Jetzt wollen wir den Titel natürlich verteidigen“, verspricht Glowania.