Presseinformationen

INEOS spendet 100 Millionen Pfund für die Gründung eines neuen Instituts der University of Oxford zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenz


  • Köln
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Derzeit im Bau befindlich: Das Life & Mind-Gebäude in Oxford wird einer der beiden Standorte des INEOS Oxford Institute sein. 
  • Das neue INEOS Oxford Institute for Antimicrobial Resistance (Antibiotikaresistenz) wird am Geburtsort der Penicillin-Forschung gegründet
  • Die Resistenz gegen Antibiotika ist wohl die weltweit größte Herausforderung im Gesundheitswesen, bekannt als „stille Pandemie“
  • Die Spende von INEOS ist eine der größten, die eine britische Universität jemals erhalten hat, und schafft ein neues Partnerschaftsmodell, um dieses drängende globale Problem anzugehen
  • Die Forschenden wollen neue Medikamente für Mensch und Tier entwickeln und einen verantwortungsvolleren Umgang mit den Antibiotika fördern
  • Lord Jim O‘Neill: „Dieses neue Institut könnte der Durchbruch im Kampf gegen die weltweite Antibiotikaresistenz sein.“

Dank der Spende von 100 Millionen Pfund von INEOS wird an der University of Oxford ein neues, hochmodernes Institut zur Erforschung von Antibiotikaresistenz eröffnet.

INEOS, eines der größten Produktionsunternehmen der Welt, und die University of Oxford gründen ein neues, weltweit führendes Institut. Damit soll das wachsende globale Problem der Antibiotikaresistenz bekämpft werden, das derzeit etwa 1,5 Millionen Todesfälle pro Jahr verursacht und bis 2050 die Ursache für mehr als zehn Millionen Todesfälle pro Jahr sein könnte. Man rechnet damit, dass Antibiotikaresistenz bis zur Mitte dieses Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 100 Billionen Dollar verursachen könnte. Damit stehen wir wohl vor der größten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Herausforderung der Welt nach der Coronaviruspandemie.

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Durch übermäßigen und falschen Einsatz von Antibiotika kommt es zu Antibiotikaresistenz und ist dadurch eine der größten Bedrohungen für die Weltbevölkerung. Da Bakterien Resistenzen gegen für uns selbstverständliche Behandlungen entwickeln, kommt es zu einem Mangel an wirksamen Antibiotika. Wir müssen gemeinsam dringend Maßnahmen in die Wege leiten, um zu verhindern, dass weit verbreitete Mikroben multiresistent werden (auch „Superbugs“ genannt). Wir könnten schon in die Situation geraten, in der heute noch selbstverständliche Behandlungen wie Chemotherapie oder Hüftoperationen zu riskant, Geburten extrem gefährlich und sogar ein einfacher Kratzer tödlich sein könnten.

Das schnelle Fortschreiten der Antibiotikaresistenz ist ein Prozess, der durch den massiven und oft falschen Einsatz von Antibiotika nicht nur in der Bevölkerung, sondern vor allem in der Landwirtschaft verschärft wird. Gleichzeitig hat die Entwicklung von neuen Medikamenten in den letzten Jahrzehnten nicht die entsprechende wissenschaftliche Beachtung gefunden bzw. wurde nicht ausreichend finanziert. Seit den 1980er-Jahren wurden keine neuen Antibiotika mehr erfolgreich entwickelt.

Das neue INEOS Oxford Institute (IOI) wird von den international herausragenden Einrichtungen und dem Fachwissen der University of Oxford profitieren. Die Universität spielte nach der Entdeckung und Entwicklung von Penicillin durch Fleming und Oxford im vergangenen Jahrhundert die Schlüsselrolle bei der Entstehung von Antibiotika. Das IOI wird kollaborative und disziplinübergreifende Beziehungen zwischen den Wissenschaften schaffen, an zwei Oxford-Standorten angesiedelt sein und das Department of Chemistry der Universität mit dem neuen derzeit im Bau befindlichen Life & Mind-Gebäude verbinden.

Um die Vorteile von Antibiotika, die die Welt seit den 1940er-Jahren kennt, zu verlängern, ist sowohl die dringende Entwicklung neuer Medikamente als auch ein besseres Management der vorhandenen erforderlich. Es ist ganz natürlich, dass sich Krankheiten und Infektionen verursachende Mikroben mit der Zeit so verändern, dass Behandlungen unwirksam sind. Auch der Missbrauch von Antibiotika – z. B. der übermäßige Einsatz oder der vorzeitige Abbruch einer verschriebenen Einnahme – beschleunigt diesen Prozess dramatisch.

Der Großteil der weltweit im Einsatz befindlichen Antibiotika wird im Agrarbereich verwendet. Der Einsatz von Antibiotika bei Tieren trägt erheblich zu deren nachlassenden Wirksamkeit bei Menschen bei. Das neue Institut konzentriert sich daher auf die Entwicklung neuartiger Antibiotika für Tiere sowie auf die Erforschung neuer Medikamente für Menschen.

Neben der Arbeit im Bereich der Medikamentenentwicklung beabsichtigt das IOI, mit anderen weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Antibiotikaresistenz zusammenzuarbeiten, um das Bewusstsein zu schärfen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika zu fördern. Das akademische Team wird zur Erforschung der Art und des Ausmaßes von Antibiotika-resistenten Mikroben auf der ganzen Welt beitragen und, was besonders wichtig ist, versuchen, für die klügsten Köpfe der Wissenschaft attraktiv zu sein und sie entsprechend auszubilden, um diese „stille Pandemie“ zu bekämpfen.

Professor Louise Richardson, Vizekanzlerin der University of Oxford: „Das ist ein wunderbar großzügiges Geschenk, für das wir sehr dankbar sind. Es ist ein weiteres Beispiel für eine starke Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Institutionen, um globale Probleme zu adressieren. Oxford spielte eine entscheidende Rolle bei der frühen Entwicklung von Antibiotika. Es ist daher nur logisch, dass wir die Führung bei der Entwicklung einer Lösung der Antibiotikaresistenz übernehmen.“

Sir Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender von INEOS: „Eine innovative Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Regierung ist jetzt entscheidend für den Kampf gegen Antibiotikaresistenz. INEOS hat sich in den 22 Jahren seines Bestehens zum größten privaten Unternehmen im Vereinigten Königreich entwickelt, das groß angelegte, ehrgeizige technische Projekte mit beeindruckenden Ergebnissen durchführt. Wir freuen uns, mit einer der weltweit führenden Forschungsuniversitäten zusammenzuarbeiten, um den Fortschritt im Kampf gegen diese drängende globale Herausforderung zu beschleunigen.“

David Sweetnam, Chirurg und Berater am INEOS Oxford Institute: „Die wachsende Bedrohung durch bakterielle Resistenzen gegen Antibiotika ist eines der am wenigsten beachteten Probleme unserer Zeit. Die gesamte moderne Chirurgie und die Behandlung von Krebs ist auf den Einsatz wirksamer Antibiotika angewiesen. Der Verlust dieses kostbaren Geschenks würde eine Rückfall in die prä-antibiotische Ära bedeuten. Wir haben jetzt ein sehr enges Zeitfenster, in dem wir den Kurs ändern und verhindern können, damit das Undenkbare nicht zum Unvermeidlichen wird. Sollte es irgendeine positive Lehre geben, die man aus der verheerenden COVID-19-Pandemie ziehen könnte, dann die, dass der einzige Ausweg aus solchen Infektionskrankheitskrisen eine brillante wissenschaftliche Vorarbeit ist, die lange vorher begonnen wurde. Die Impfstoffe, die in Rekordzeit entwickelt wurden und die Licht am Ende des Tunnels versprechen, wurden aufgrund der Forschungstätigkeit entwickelt, die lange vor Ausbruch von COVID-19 begann. Es ist klar, dass wir gerade jetzt mit der gleichen Intensität nach neuen Antibiotika suchen müssen, wie wir es bei den Impfstoffen getan haben. Wir dürfen nicht in untätiger Selbstzufriedenheit verharren, das wäre fatal.“

Lord O‘Neill of Gatley, Wirtschaftswissenschaftler, der den wegweisenden Bericht der Cameron-Regierung zu Antibiotikaresistenz 2016 geleitet hat und Mitautor des Buchs „Superbugs: An Arms Race against Bacteria“ ist: „Die Kombination aus dem Erfolg von INEOS in der Chemieindustrie zusammen mit den großen Köpfen der University of Oxford und kooperierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist äußerst vielversprechend. Dieses neue Institut, das Gewinne reinvestiert, um weitere Fortschritte in diesem Bereich zu erreichen, könnte der Durchbruch sein, den die Antibiotikaresistenz weltweit benötigt.“

Die Spende von INEOS ist eine der größten, die eine britische Universität jemals erhalten hat, und baut auf dem langjährigen philantropischen Engagement des Unternehmens im Bereich der öffentlichen Gesundheit auf. INEOS hat bereits Initiativen wie The Daily Mile finanziert, die Kinder auf der ganzen Welt dazu aufruft, jeden Tag zu laufen, um Fettleibigkeit zu bekämpfen und deren Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern.

ENDE

Kontakte für Medien

OXFORD UNIVERSITY

Stephen Rouse, Head of University Communications, +44 7753 688 232, stephen.rouse@admin.ox.ac.uk
Chris McIntyre, Leiter der strategischen Kommunikation: +44 1865 280 528, christopher.mcintyre@admin.ox.ac.uk

INEOS

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Andrew McLachlan (MediaZoo), +44 20 7384 6980, +44 7931 377162, andrew@mediazoo.tv
Emily Northcott  (MediaZoo), +44 20 7384 6980, +44 7876 033636, emily.northcott@mediazoo.tv

Über INEOS

INEOS ist das drittgrößte Chemieunternehmen der Welt mit einem Umsatz von 61 Milliarden US-Dollar und 26.000 Beschäftigten in 36 Geschäftsbereichen, die an 194 Standorten in 29 Ländern der Welt tätig sind.

Die Produkte von INEOS tragen wesentlich dazu bei, Leben zu retten, die Gesundheit zu verbessern und den Lebensstandard von Menschen auf der ganzen Welt zu erhöhen. Die Geschäftsbereiche stellen Rohstoffe her, die für die Herstellung vieler Güter unerlässlich sind: von Farben bis zu Kunststoffen, von Textilien bis zu Technologien, von Medikamenten bis zu Mobiltelefonen – von INEOS hergestellte Chemikalien verbessern fast jeden Aspekt unseres modernen Lebens. Die Produktionsanlagen liefern die Rohstoffe und Produkte, welche die Gesellschaft braucht. Die wissenschaftlichen Innovationen helfen ebenso beim Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft. Und INEOS spielt auch eine wichtige Rolle in allen Bereichen, von der Reduzierung des Plastikmülls bis zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft.

INEOS-Produkte spielen eine wichtige Rolle im medizinischen und pharmazeutischen Sektor und liefern mehr als 300 Produkte, von denen viele in der EU/US-Pharmakopöe und von der US-FDA zugelassen sind. INEOS reagierte direkt auf die COVID-19-Pandemie im März dieses Jahres mit dem Bau von sieben neuen Produktionsanlagen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten zur Herstellung von Handdesinfektionsmitteln mit 75 Prozent Ethanol nach WHO-Empfehlung. Jede Anlage hat während des Höhepunkts der Pandemie eine Million Flaschen Handdesinfektionsmittel pro Monat kostenlos an Krankenhäuser und Gesundheitsdienste in ganz Europa und den USA geliefert und bietet die Flaschen nun auch im Einzelhandel der breiten Öffentlichkeit an.

INEOS ist derzeit vielleicht besonders bekannt für sein Engagement in der internationalen Sportwelt: INEOS unterstützt Sir Ben Ainslie und das INEOS Team UK in der aktuellen Segelregatta um den „36. America‘s Cup“, unterstützt die INEOS Grenadiers, das britische Radteam, das die Tour de France gewonnen hat, hält ein Drittel der Anteile am Mercedes AMG Petronas F1-Team und besitzt die Fußballvereine OGC Nice und Lausanne Sport.

Sir Jim Ratcliffe (INEOS-Gründer und Vorstandsvorsitzender)

Sir Jim Ratcliffe wurde 2018 für seine Verdienste um Wirtschaft und Investitionen zum Ritter geschlagen. Er ist Gründer und Vorsitzender von INEOS. Sein Unternehmen beschäftigt 26.000 Menschen an 194 Standorten in 29 Ländern und gehört mit einem Verkaufserlös von 61 Milliarden US-Dollar zu den 50 größten Unternehmen der Welt.

Sir Jim finanziert das INEOS Oxford Institute zusammen mit den INEOS-Mitbegründern Andy Currie und John Reece. Das Trio hat bisher mehrere Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit finanziell unterstützt, z. B. die Kinderlaufprogramme GO Run For Fun und The Daily Mile, den neuen Flügel im britischen Rehabilitationszentrum für Verteidigung und Militär, die Kindernotfallaufnahme im Southampton General Hospital und die Spende wichtiger INEOS-Handdesinfektionsmittel an das medizinische Personal an vorderster Front während der Coronaviruspandemie.

David Sweetnam (IOI Lead Advisor)

David Sweetnam stammt aus einer Familie von Chirurgen, Ärzten und Krankenschwestern und arbeitete mehr als 30 Jahre lang im National Health System (NHS) als Orthopäde und Unfallchirurg. Er wurde 1998 zum Oberarzt an einem der größten Lehrkrankenhäuser Londons ernannt, davon zehn Jahre als Abteilungsleiter. Er arbeitete als Chirurg für die Streitkräfte und war Prüfer für die Royal Colleges und Vorsitzender der Newman Foundation Charity.

Seine Erfahrung als Chirurg hat ihn dazu gebracht, die Notwendigkeit dringender Maßnahmen gegen Antibiotikaresistenz zu erkennen, nicht zuletzt, weil die gesamte moderne Chirurgie auf dem Einsatz wirksamer Antibiotika beruht. Seine Familiengeschichte der chirurgischen Praxis über drei Generationen hinweg hat ihm eine einzigartige Perspektive hinsichtlich des alarmierenden Rückgangs der Antibiotikawirksamkeit seit der Gründung des NHS 1948 gegeben. Die Bedrohung durch resistente Infektionen durch „Superbugs“ nimmt von Jahr zu Jahr zu und wird nur noch schlimmer werden, wenn sie nicht unter Kontrolle gebracht wird.

Als chirurgischer Berater des INEOS-Sportportfolios teilte er seine Erkenntnisse über die Dringlichkeit des Handelns gegen die „stille Pandemie“ der Antibiotikaresistenz erstmals mit dem INEOS-Vorstand. Dies führte schließlich zur Gründung des INEOS Oxford Institute for Antimicrobial Research.

Die University of Oxford

Die University of Oxford wurde im fünften Jahr in Folge auf Platz eins der Times Higher Education World University-Rankings gesetzt. Herzstück dieses Erfolgs ist unsere bahnbrechende Forschung und Innovation. Oxford ist weltberühmt für seine exzellente Forschung und beherbergt einige der talentiertesten Menschen aus der ganzen Welt. Unsere Arbeit hilft dem Leben von Millionen von Menschen und löst reale Probleme der Welt durch ein riesiges Netzwerk von Partnerschaften und Kooperationen. Die Breite und Interdisziplinarität unserer Forschung führt zu einfallsreichen und erfinderischen Einsichten und Lösungen.

Die Medical Sciences Division der University of Oxford ist eines der größten biomedizinischen Forschungszentren in Europa mit über 2.500 Beschäftigten in der Forschung und mehr als 2.800 Studierenden. Die Universität gilt als die beste der Welt für Medizin und Biowissenschaften und beherbergt die beste medizinische Fakultät Großbritanniens. Sie hat eines der größten Portfolios an klinischen Studien in Großbritannien und verfügt über große Erfahrung darin, Entdeckungen aus dem Labor in die Klinik zu bringen. Partnerschaften mit den lokalen NHS Trusts ermöglichen es den Patient/innen, von der engen Verbindung zwischen medizinischer Forschung und Gesundheitsversorgung zu profitieren.

FORSCHENDE

Professor Christopher Schofield

Chris Schofield ist Leiter des Fachbereichs Organische Chemie an der University of Oxford und Fellow der Royal Society. Er ist Professor für Organische Chemie und ein Fellow des Hertford College.

Seit Beginn seiner Karriere in Oxford forscht er auf dem Gebiet der Wirkungsweise, Biosynthese und Resistenz von Antibiotika. Seine Forschungsgruppe will zum chemischen Verständnis biologischer Systeme beitragen, wenn möglich aus medizinischer oder landwirtschaftlicher Sicht. Seine Gruppe hat bei der Erforschung von metallverwertenden Enzymen Pionierarbeit geleistet, die sowohl an der Biosynthese und Resistenz von Antibiotika als auch an der menschlichen Physiologie beteiligt sind, im letzteren Fall auch an der Hypoxie-Reaktion. Seine Arbeit hat neue therapeutische Möglichkeiten für die Behandlung von bakteriellen Infektionen und Krankheiten einschließlich Anämie eröffnet. Seine Arbeit ist sehr kollaborativ, wie seine Arbeit mit der Innovative Medicines Initiative zur Bekämpfung der Resistenz gegen Antibiotika der Penicillin-Familie (ENABLE-Projekt) zeigt.

Professor Chris Schofield, Leiter der Organischen Chemie in Oxford: „Das IOI bietet uns eine wunderbare Gelegenheit, synthetische Chemie der Weltklasse und Mikrobiologie innerhalb eines einzigen Instituts mit dem Ziel zusammenzuführen, bahnbrechende neue Behandlungen in Medizin und Landwirtschaft zu ermöglichen. Angesichts unserer historischen Erfolgsbilanz bei der Erfindung von Antibiotika ist es fantastisch, dass wir dies aufgrund der Spende von INEOS nun in Großbritannien tun können.“

Professor Timothy Rutland Walsh

Professor Tim Walsh ist Professor für Medizinische Mikrobiologie im Fachbereich Zoologie in Oxford und erforscht seit mehr als 20 Jahren die Mechanismen von Antibiotikaresistenz, hat über 350 Arbeiten veröffentlicht und publiziert regelmäßig in den Fachzeitschriften Nature und Lancet.

Er ist Direktor von BARNARDS, das führende Projekt der Gates Foundation zu Antibiotikaresistenz, das die Belastung durch neonatale Sepsis in Pakistan, Indien, Bangladesch, Ruanda, Südafrika, Nigeria (Abuja und Kano) und Äthiopien untersucht. An diesem Projekt nahmen 36.000 Mütter und über 38.000 neonatale Fälle teil.

Professor Walsh ist auch Principal Investigator von DETER-XDR-CHINA, eine Studie, welche die Ausbreitung und Belastung durch Antibiotikaresistenz im öffentlichen Gesundheitssektor und Krankenhäusern in 30 Provinzen in China untersucht. Er hat einen Ehrenlehrstuhl an der Chinesischen Landwirtschaftlichen Universität inne und war maßgeblich an der Entscheidung der chinesischen Regierung beteiligt, den Einsatz von Colistin als Wachstumsförderer in landwirtschaftlichen Betrieben zu verbieten. Er ist zudem Principal Investigator von CUT-SEC, ein „One-Health“-Projekt in China und Thailand, und hat zwölf aktive internationale Projekte, insbesondere in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.

Tim Walsh, Professor für Medizinische Mikrobiologie in Oxford: „Genauso wie die Entdeckung des Penicillins und der nachfolgenden Antibiotika die moderne Medizin verändert hat, stellt das schnelle und unerbittliche Wachstum antimikrobieller Resistenz eine der größten Bedrohungen für das menschliche Leben weltweit dar. Sowohl die moderne Landwirtschaft als auch das Gesundheitswesen sind in hohem Maße von Antibiotika abhängig, weshalb es von entscheidender Bedeutung ist, dieses Problem als humanitären Notfall anzugehen und die nationale und internationale Expertise über wissenschaftliche Disziplinen hinweg zusammenzubringen, um neue Medikamente und Strategien zu entwickeln, um dieses globale Problem zu bekämpfen.“

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