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„Ich fordere die europäische Politik auf sich endlich dafür einzusetzen, die Chemieindustrie zu retten“, erklärt INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe


  • Die Chemieindustrie in Europa befindet sich an einem Kipppunkt. Im Vereinigten Königreich ist die Chemieproduktion bereits um 30 Prozent zurückgegangen, in Deutschland sind es 18 Prozent und in Frankreich 12 Prozent.
  • Die Schließung von 21 großen europäischen Chemieanlagen ist in Planung, während acht von zehn europäischen Chemiekonzernen derzeit keine Investitionen auf dem Kontinent tätigen.
  • Laut einem von INEOS in Auftrag gegebenen Report von Oxford Economics werden bis 2030 fast die Hälfte der europäischen Ethylenproduktionskapazitäten stillgelegt.
  • Die europäische Chemieindustrie beschäftigt 1,2 Millionen Menschen direkt sowie 5.0 Millionen Menschen über die gesamte Lieferkette. Diese Arbeitsplätze sind nun gefährdet.
  • Sir Jim Ratcliffe: „Ich fordere die europäische Politik auf sich endlich dafür einzusetzen, die Chemieindustrie zu retten. Es ist dringend erforderlich, die Energie- und CO2-Abgaben auf dem Kontinent an den Rest der Welt anzupassen und einseitige Zölle in Frage zu stellen. Geschieht dies nicht, gibt es bald keine Chemieindustrie mehr, die man retten muss.“

Sir Jim Ratcliffe, Gründer und Vorstandsvorsitzender von INEOS, einem der weltweit größten Chemieunternehmen, hat heute die europäische Politik dazu aufgefordert, in letzter Minute einzugreifen, um die Chemieindustrie zu retten.

In einem starken Interview erklärt Sir Jim Ratcliffe, dass für die europäische Chemieindustrie der Augenblick der Wahrheit gekommen sei. Die Industrie befinde sich an einem Kipppunkt. Nur dringende Maßnahmen könnten sie retten.

Interview mit Sir Jim Ratcliffe

In Zusammenarbeit mit Oxford Economics geht Sir Jim davon aus, dass die Hälfte der europäischen Ethylenproduktionskapazitäten bis 2030 stillgelegt werden. 21 große europäische Chemieanlagen mit einer Kapazität von mehr als 15 Millionen Tonnen werden bereits geschlossen, weitere werden folgen.

In ganz Europa bricht die Chemieproduktion ein. Die Produktion im Vereinigten Königreich ist um 30 Prozent zurückgegangen, in Deutschland um 18 Prozent und in Frankreich um 12 Prozent.

Acht der zehn größten Chemieunternehmen der Welt reduzieren ihre Aktivitäten in Europa oder ziehen sich ganz aus Europa zurück, während dagegen alle zehn größten Hersteller der USA investieren und expandieren.

Die Folgen für Europa könnten verheerend sein. Die chemische Industrie ist derzeit mit einem Wert von 700 Milliarden Euro und 5.0 Millionen Beschäftigten entlang der gesamten Lieferkette der viertgrößte Wirtschaftszweig des Kontinents, und all dies ist potenziell gefährdet.

Und es sind nicht nur Arbeitsplätze und Investitionen, die verloren gehen würden. Die gesamte Sicherheit Europas wäre gefährdet, da der Kontinent von Importen für strategisch wichtige Güter in den Bereichen Wasseraufbereitung, Transport, Gesundheit, Medizin und sogar Verteidigung abhängig würde.

Die chemische Industrie ist Europas viertgrößter Wirtschaftszweig und bildet das Rückgrat seiner Wirtschaft. Sie ist auch strategisch von entscheidender Bedeutung, da praktisch jedes hergestellte Produkt, von Medikamenten und Autos bis hin zu Wohnraum und Technologie, von ihr abhängt. Europa kann es sich nicht leisten, diese Industrie aufzugeben und zu riskieren, von Importen abhängig zu werden.

Auch die Netto-Null-Ziele Europas würden durch einen Zusammenbruch der chemischen Industrie beeinträchtigt. Oxford Economics geht davon aus, dass die CO2-Emissionen steigen würden, wenn die europäische Chemieproduktion durch Importe aus China und den USA ersetzt würde, und dass die längeren Transportwege zu einem weiteren Anstieg der Treibhausgasemissionen führen würden.

Erstaunlicherweise wird die europäische Chemieindustrie aufgrund ihrer selbst auferlegten Kosten aus den globalen Märkten verdrängt. Die Gaspreise in Europa sind viermal höher als in den USA, und zusammen mit den hohen CO2-Abgaben auf dem Kontinent und den US-Zöllen kann die Industrie nicht mithalten.

In den übrigen Teilen der Welt sieht es ganz anders aus. Alle zehn großen US-Chemieunternehmen expandieren. China steigert seine Chemieproduktion um neun Prozent pro Jahr, auch der Nahe Osten baut seine Kapazitäten rasch aus.

Sir Jim Ratcliffe hat eine klare Vorstellung davon, was die europäische Politik tun muss: „Wir stehen kurz vor dem Abgrund, und es gibt drei Dinge, die dringend in Angriff genommen werden müssen. Erstens: die Ökosteuern und Abgaben auf Energiekosten abschaffen. Zweitens: die CO2-Abgaben abschaffen. Und drittens: uns einen gewissen Zollschutz gewähren. Wir brauchen Taten, keine mitfühlenden Worte, sonst wird es nicht mehr viel von der europäischen Chemieindustrie zu retten geben.“

Anmerkungen für Redaktionen

  • Für das vollständige Interview mit Sir Jim Ratcliffe bitte hier klicken.
  • Für die B-Roll bitte hier klicken.
  • Für den Oxford Economics-Report zur Deindustrialisierung des Vereinigten Königreichs und
    Europas bitte hier klicken.
  • Um den Oxford Economics-Report anzusehen, besuchen Sie die Website hier

Kontakte für Medien

INEOS-Agentur: ineos@firstlightgroup.io | +44 20 7193 9030
Richard Longden, INEOS | richard.longden@ineos.com | +41 79 962 61 23

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