Presseinformationen

INEOS in Köln empfängt Ministerin Neubaur


Gemeinsame Anstrengungen für eine wettbewerbsfähige und klimaneutrale Zukunft

Ministerin Mona Neubaur, zuständig für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, war heute bei INEOS in Köln. Der Besuch bot eine gute Gelegenheit, die aktuellen Herausforderungen und Zukunftsaussichten der chemischen Industrie zu diskutieren. INEOS in Köln steht wie auch ein großer Teil der chemischen Industrie derzeit vor erheblichen Herausforderungen und befindet sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, geprägt von einer schwachen Nachfrage sowie hohen Energiepreisen im Vergleich zum globalen und europäischen Wettbewerb.

PI_Besuch Ministerin Neubaur.jpg
V. l.: Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Ralf Gesthuisen, Olefins Process Technology Manager, Dr. Stephan Müller,

Energy Commercial Manager, Dr. Patrick Giefers, Arbeitsdirektor und kaufmännischer Geschäftsführer, und Marco Hucklenbroich, Betriebsratsvorsitzender

„Wir sind mit einer ausufernden Bürokratie sowie stetig steigenden Energie- und CO2-Kosten konfrontiert“, sagte Dr. Patrick Giefers, Arbeitsdirektor und kaufmännischer Geschäftsführer von INEOS in Köln. „Unsere Anlagen sind nicht ausgelastet. Das ist unwirtschaftlich.“ Betriebsratsvorsitzender Marco Hucklenbroich warnte: „Das gefährdet hochqualifizierte Arbeitsplätze.“

Trotz dieser Herausforderungen bleibt INEOS in Köln entschlossen aktiv zur Transformation der Industrie beizutragen. „Wir sehen uns als Teil davon. Zum einen treiben wir Projekte in Richtung Klimaneutralität voran. Zum anderen sind die Produkte, die an unserem Standort hergestellt werden, wichtige Bausteine für die Transformation der Gesellschaft wie zum Beispiel Komponenten für den Leichtbau, Dämmstoffe, Windkraftanlagen und Kabelummantelungen. Investitionen sind möglich, wenn wir Gewinne erwirtschaften“, so Dr. Stephan Müller, Energy Commercial Manager bei INEOS in Köln. „Die chemische Industrie will den Transformationsprozess aktiv gestalten und begleiten, aber dafür benötigen wir Zeit und Wettbewerbsfähigkeit.“

Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, ist INEOS in Köln auf die Unterstützung der Politik angewiesen. Notwendig sind wettbewerbsfähige Energiepreise, Versorgungssicherheit, Zugang zu Wasserstoff sowie die Infrastruktur für den Transport, die Lagerung und Nutzung von CO2 (CCS/CCU). Kurzfristig würde INEOS in Köln ein Zuschuss aus dem Bundeshaushalt für Stromnetzentgelte ab dem 1. Januar 2025 helfen, doch dies bekämpft nur die Symptome und ist noch keine langfristige Lösung.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Chemieindustrie hat einen festen Platz in Nordrhein-Westfalen und das soll auch so bleiben. Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Standorts und seiner Unternehmen sind Technologien und Innovationen für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft und die klimaneutrale Transformation, auch der nachgelagerten Wertschöpfungsstufen. Auf dem Weg dorthin braucht es dringend wettbewerbsfähige Energiepreise und klare Perspektiven. Wir stehen mit den Unternehmen im steten Austausch und arbeiten entschlossen an Bürokratieabbau, effizienten Rahmenbedingungen und gezielten Investitionsanreizen. Unserer jüngst vorgelegte Energie- und Wärmestrategie zeigt konkrete Maßnahmen zur Energiekostenentlastung, zur Steigerung und Steuerung der Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien sowie zum Erhalt der Versorgungssicherheit auf.“

„Um eine weitere Deindustrialisierung Deutschlands zu verhindern, ist eine Bestandsaufnahme erforderlich mit dem Ziel, die Energiewende möglichst kostenoptimiert und klimawirksam zu gestalten. Letztlich wird ein Reset der Energie-, Klima- und Industriepolitik benötigt, um die industrielle Wertschöpfung in Deutschland zu erhalten“, forderte Dr. Müller. „Ein europäischer Industriedeal und der Erhalt von Wertschöpfungsketten sind wichtige Voraussetzungen für Steuereinahmen, die für Staatsausgaben in verschiedenen Bereichen benötigt werden.“

Dr. Patrick Giefers fasste zusammen: „Wir sehen Anzeichen dafür, dass die Deindustrialisierung eingeläutet ist. Die chemische Industrie steht vor der größten Transformation ihrer Geschichte. Wir sind bereit dazu, benötigen dafür jedoch die richtigen Rahmenbedingungen, um unsere Projekte in Richtung Klimaneutralität voranzutreiben und die Zukunft für die Chemieindustrie im Rheinland zu sichern.“

Bilddownload

DIESEN BEITRAG TEILEN: