Wasserentnahme

Wasser ressourcenschonend verwenden

INEOS in Köln verfügt am Standort seit Beginn über ein ausgeklügeltes System, um mit vergleichsweise wenig Wasserbedarf aus dem Rhein den Betrieb der Anlagen ressourcenschonend und umweltbewusst zu sichern. Interne Projekte tragen darüber hinaus dazu bei, den Rheinwasserbezug nachhaltig zu reduzieren. Über diese optimale Fahrweise ist die Entnahmemenge im Verhältnis zu den Entnahmerechten vergleichsweise gering. Die Gesamtmenge hat 2021 im Vergleich zu 2020 deutlich abgenommen. Das Unternehmen arbeitet zudem an weiteren zukunftsfähigen Alternativen. Wasser wird bei INEOS in Köln wie in anderen Betrieben des produzierenden Gewerbes vor allem zu Kühlzwecken sowie als Prozesswasser verwendet. Das Unternehmen entnimmt das Wasser aus dem Brunnenwassersystem der Currenta gemäß der Entnahmerechte. Currenta ist Betreiber des Chemiegeländes, auf dem auch INEOS in Köln tätig ist.

Rückkühlwerke

Die Besonderheit: INEOS in Köln betreibt insgesamt sieben große Rückkühlwerke. Das aus den Brunnen entnommene Wasser fährt das Unternehmen im Kreis. Das erwärmte Wasser wird durch Verdunstung in den Kühltürmen abgekühlt und erneut verwendet. Das heißt, lediglich das verdunstete Wasser und die mit Salzen versehenen so genannte „Abschlämmwässer“ müssen durch neues Rheinwasser ersetzt werden. Dieser zu ersetzende Anteil liegt bei etwa 1,2 Prozent.

Temperatur

Weitere Vorteile dieses Systems betreffen die Temperatur des gereinigten rückzuführenden Wassers in den Rhein: Die durchschnittliche Einleittemperaturen in den Rhein liegen bei etwa 15 bis 18 Grad Celsius. Damit ist der Sauerstoffgehalt im Wasser gewährleistet und die eingeleiteten Abwässer von INEOS tragen zu einer Reduktion der Temperatur im Rhein bei.

Biozide

INEOS in Köln hat messtechnisch nachgewiesen, dass aus diesem Kreislauf kein Biozid-belastetes Wasser in den Rhein gelangt. Verantwortlich dafür ist folgende Verfahrensweise: Über die Kühlturm-Abschlämmwässer kann es im Produktionsprozess zu einer Biozidanreicherung kommen. Während Chlor zur Abtötung von Mikroorganismen und Keimen im Kühlwasser zudosiert wird, ist die Abschlämmung automatisch geschlossen. Die Verriegelung hat bis 30 Minuten nach Chlorierung Bestand. Erst danach werden die Abschlämmleitungen wieder geöffnet. Sämtliches freies Chlor hat in diesem Zeitraum vollständig abreagiert. Auf diese Weise wird verhindert, dass mögliche Biozide in den Regenwasserkanal gelangen.

Bezugsmenge

Die Wassermenge, die INEOS in Köln über das Brunnenwassersystem der Currenta bezieht, ist im Vergleich zur Größe des Standorts und der Vielzahl der Anlagen verhältnismäßig gering. Auch hinsichtlich der für den Chempark genehmigten Gesamtbezugsmenge ist das Volumen für INEOS vergleichsweise niedrig. Im Vergleich zu 2020 hat die Wasserentnahme 2021 zudem um rund 20 Prozent abgenommen. Einer der Gründe ist beispielsweise eine Doppelnutzung von Wasser. So substituiert INEOS in Köln den Rohwasserbezug innerhalb der Kläranlage durch Wasser, das in der Ozonanlage zur Kühlung eingesetzt wird. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen daran, andere bzw. zusätzliche Wasserquellen zur Wiederverwendung zu nutzen, um Wasserkreisläufe zu schließen und den Bezug weiter zu reduzieren. So wurde gerade bei einer Bachelorarbeit am Standort untersucht, inwieweit über Ionenaustauscher gereinigtes Regenwasser für den Einsatz in der Industrie geeignet ist.